Die Chronik des Notariats Bergstraße

Das Notariat Bergstraße gehört zu den ältesten Notariaten der neueren Notariatsgeschichte.

Uns und unsere Amtsvorgänger eint das gemeinsame Verständnis, in der Verbindung von Tradition und Moderne für unsere Mandanten optimale Ergebnisse zu entwickeln und den bestmöglichen notariellen Service anzubieten. Gleichzeitig haben sich alle Sozien der Bergstraße stets auch der Standesarbeit verpflichtet gefühlt.

Unsere Wurzeln und Geschichte dürfen wir Ihnen hier im Einzelnen vorstellen:

2004

Im Jahr 2004 wurde Dr. Johannes Beil mit seiner Bestellung zum Notariatsverwalter für das Amt des ausgeschiedenen Notars Dr. John-H. Plate in die Sozietät aufgenommen. Herr Dr. Plate hatte über 30 Jahre als Einzelnotar das Notariat Jungfernstieg am Jungfernstieg 51 (Prien-Haus) geführt. Im Jahr 2006 wurde Dr. Beil zum Notar bestellt. Im gleichen Jahr schied Herr Dr. Arnold Sieveking mit Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze für Notare aus dem Notaramt und damit auch der Sozietät aus. Dr. Beil ist seit 2011 Präsident des Notarversorgungswerks Hamburg.

1996

Vom Sievekingplatz kam im Jahre 1996 Dr. Til Bräutigam als Notar in die Bergstraße, der bis dahin Richter war.

1976

Angesichts des zu bewältigenden Arbeitsaufkommens ergab sich in den 70er Jahren die Notwendigkeit, einen weiteren (sechsten) Sozius aufzunehmen; es folgte als Partner Dr. Paul-Joachim von Wissel. Die Sozietät bestand in dieser Zusammensetzung über etwa 15 Jahre fort, bis im Jahre 1990 Herr Notar Dr. Harm altersbedingt ausschied. Mitte 2013 erreichte auch Dr. v. Wissel die Altersgrenze und schied damit kraft Gesetzes aus dem Amt und der Sozietät aus, so dass 2014 Notar Dr. Diehn in die Bergstraße kommen konnte. Die Urkunden und Akten von Dr. v. Wissel werden von Notar Dr. Til Bräutigam verwahrt.

1964

Das vorgerückte Lebensalter der Senioren Dres. Wäntig und Kauffmann erforderte bald eine weitere Ergänzung der Sozietät. Dr. Henning Baur wurde als jüngster Partner aufgenommen, und nach dem Ausscheiden der Herren Dres. Wäntig und Kauffmann war Dr. Heinrich Baur nunmehr der Seniorpartner. Als auch er seines Alters wegen die Absicht hegte, sich zur Ruhe zu setzen, folgte ihm im Jahre 1964 Dr. Peter Sieveking nach, während etwa zeitgleich Dr. Henning Baur in die Sozietät der Notare Dres. Crasemann, Nissen, Pinckernelle überwechselte. Die Sozietät in der Bergstraße bestand nunmehr aus Dr. Harm als Senior sowie den Herren Dres. Baum, Tiedau und Peter Sieveking.

1953

Um die Sozietät in jüngere Hände geben zu können, wurde 1953 Dr. Gerhard Baum als Notar in die Sozietät aufgenommen. Dr. Baum hatte den zweiten Weltkrieg als Offizier erlebt.

1936

Im Jahre 1936 trat Dr. Wolf Harm, der bis dahin Amtsgerichtsrat gewesen war, der Sozietät bei. Dr. Harm war über 54 Jahre Partner im Notariat Bergstraße und viele Jahre Mitglied des Kammervorstandes.

1928

Als das Kontorhaus Adolphsbrücke 2–4 an eine Bank verkauft wurde und diese die Räumlichkeiten selbst benötigte, musste sich die Sozietät nach neuen Kanzleiräumen umsehen. Als besonders geeignet erwiesen sich Büroräume in der Bergstraße, die von vielen Kaufleuten auf ihrem Weg vom Freihafen zur Börse täglich passiert wurde. Und so zog die Sozietät am 1. Juli 1928 in das Kaufmannshaus Bergstraße Nr. 11 – die Sozietät erhielt ihren heutigen Namen und begründete die Hamburgensie, große Innenstadtnotariate nach dem Straßennamen zu bezeichnen.

Commeter Haus

1915

Nach Ausbruch des ersten Weltkriegs ging die Praxis ganz außerordentlich zurück und war von 1915 bis 1918, nachdem alle drei Notare und die männlichen Angestellten zum Heeresdienst eingezogen worden waren, verwaist.

1905

Nach dem Tode von Dr. Gobert im Jahr 1904 mussten sich Dr. Weber und Dr. Wäntig unverzüglich nach einem neuen Partner umsehen und fanden bald in der Person des mit notariellen Angelegenheiten bereits vertrauten Assessors Dr. Moritz Otto Kauffmann geeignete Unterstützung. Die drei Notare führten ihre Praxis zunächst noch in den äußerst kleinen und unzureichenden Räumen in der Börsenbrücke 2a / Ecke Große Johannisstraße fort, die die Sozietät bereits seit vielen Jahren nutzte. Als das Gebäude abgerissen werden sollte, zog man vorübergehend in die Große Bäckerstraße / Ecke Börsenbrücke. Da auch diese Räume sich bald als zu klein erwiesen, verlegte man die Praxis im Jahre 1910 schließlich in das Kontorhaus Adolphsbrücke 2-4, Ecke Adolphsplatz, gegenüber der Börse. Die Notariate lagen seinerzeit sämtlich in der Nähe zur Börse. Jedes Notariat hatte dort seinen eigenen Stand, an denen die einzelnen Notare von Börsenbesuchern für Unterschriftsbeglaubigungen aufgesucht wurden. Die Hausmakler kamen mit ihren Kunden vorbei und überreichten dem Notar die für das Grundbuchamt bestimmten Urkunden.

1892

Im Jahre 1892 trat Dr. David Friedrich Weber, der bis dahin Rechtsanwalt gewesen war, als Juniorpartner in die Sozietät ein.

1864

Mit dem Ausscheiden von Dr. Rudolf Martin nahm Dr. Gobert 1864 den Notar Dr. Heinrich Ludwig Wilhelm Asher als Sozius auf.

1839

Die Nachfolge im Amt Bresselaus trat 1839 Herr Notar Dr. Gabriel Riesser an. Riesser war eine weit über Hamburg hinausragende Persönlichkeit, die auch politisch tätig und 1848 Vizepräsident der Nationalversammlung in Frankfurt und später Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft wurde. Beim Bau des neuen Rathauses in Hamburg wurde Riesser dadurch geehrt, dass an einer der in der Rathausdiele befindlichen Säulen sein Portrait in einem Medaillon in Sandstein aufgebracht wurde.

1810

Das Notariat moderner Prägung beginnt nach Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1806) mit Einführung eines neuen Notarwesens in Hamburg unter napoleonischer Herrschaft (1810). Hierzu war es nötig, die Notare neu zu ernennen und zu vereidigen.

2014

Im Jahr 2014 wurde Dr. Thomas Diehn, der bereits 2011 in Bayern zum Notar auf Lebenszeit bestellt worden und bis 2012 als Geschäftsführer der Bundesnotarkammer tätig war, als jüngster Partner in die damit wieder vervollständigte 5er-Sozietät aufgenommen.

2000

Als im Jahre 2000 aus Altersgründen die Herren Notare Dres. Tiedau und Peter Sieveking in den Ruhestand traten, folgte als weiterer Sozius Dr. Jan Christoph Wolters, der als Rechtsanwalt aus einer großen Hamburger Wirtschaftskanzlei in das Notaramt wechselte.

1992

Im Jahr 1992 wechselte Dr. Axel Pfeifer vom Max-Planck-Institut als Notar in die Bergstraße. Dr. Pfeifer gehört gegenwärtig dem Kammervorstand als Vizepräsident an.

1968

Im Jahre 1968 trat Dr. Arnold Sieveking, bis dahin Rechtsanwalt, in die Sozietät als Notar ein. Dr. Arnold Sieveking wurde Mitglied des Präsidiums der Bundesnotarkammer und war 12 Jahre Präsident der Hamburgischen Notarkammer.

1955

Zur weiteren Verjüngung der Sozietät wurde im Jahre 1955 Dr. Erwin Tiedau als Notar in die Sozietät aufgenommen. Dr. Tiedau wechselte von der Rechtsabteilung einer Versicherungsgesellschaft in das Notariat.

1937

Als bei der Schaffung Groß-Hamburgs ein Teil des zum Landgerichtsbezirk Altona gehörenden Gebietes Hamburg zugeschlagen wurde, verlangte die Justizverwaltung die Aufnahme eines Altonaer Anwaltsnotars - Dr. Heinrich Baur trat der Sozietät bei.

1935

Die Herrschaft der Nationalsozialisten mit ihrer Ideologie traf die Sozietät wie ein Schlag. Im Jahre 1935 wurde Dr. Kauffmann aufgrund der NS-Rassengesetzgebung aus dem Amt als Notar entfernt. Er konnte in die Niederlande fliehen und dort getrennt von der Familie bis zum Zusammenbruch des Dritten Reiches verbleiben. 1945 zurückgekehrt nach Hamburg nahm er seine Tätigkeit in der Sozietät wieder auf.

1925

Als Dr. Wäntig, Dr. Kauffmann und Dr. U. Sieveking nach Kriegsende ihre Praxis wieder aufnehmen konnten, lebte diese rasch wieder auf. Bereits 1925 konnte deshalb ein weiterer Sozius aufgenommen werden, Herr Notar Dr. Hermann Rebattu. Mit ihm erhielt die Motorisierung Einzug in das Notariat. Solange es noch keine Kraftfahrzeuge gab, benutzten die Notare für ihre Wechselproteste und sonstigen Berufsfahrten im Winter einspännige Coupees und im Sommer einspännige Taxameter. Es hing ganz von der Tüchtigkeit der Kutscher, der Rüstigkeit der Pferde und der Brauchbarkeit der Wagen ab, wie lange man für die einzelnen Wegstrecken benötigte. Der erste Sozius, der zur Motorisierung überging, war Dr. Rebattu. Er schaffte sich ein Motorrad an, mit dem er – wie Dr. Diehn heute - Berufsfahrten erledigte und gelegentlich auch mal einen seiner Sozien den Jungfernstieg hochfuhr, was bei diesen und den Angestellten nicht ohne Eindruck blieb. Es dauerte nicht lange, bis die Sozietät über ein Auto verfügte und einen Kraftfahrer beschäftigte. Herr Notar Dr. Rebattu verstarb im Jahre 1942.

1913

Im Jahre 1912 erlitt Dr. Weber, ein leidenschaftlicher Reiter, auf einer Hubertusjagd einen schweren Sturz und verstarb kurz darauf an dessen Folgen. Die Praxis war mittlerweile so groß geworden, dass man sich schnell nach einem kompetenten Ersatz umsehen musste. Der Landrichter Dr. Gustav Adolf Ulrich Sieveking genoss in Juristenkreisen einen hervorragenden Ruf, so dass es nicht verwundert, dass die Justizverwaltung ihn nur schweren Herzens aus dem Richterdienst entließ. Mit seiner Ernennung zum hamburgischen Notar im Jahre 1913 waren die Sozien wieder zu dritt.

1901

Als um die Jahrhundertwende Dr. Asher aus der Sozietät ausschied, nahmen Dr. Gobert und Dr. Weber als weiteren Partner den Notar Dr. Wilhelm Götze in ihre Sozietät auf. Nach nur kurzer Notarstätigkeit wechselte dieser in die Anwaltschaft zurück. Dr. Gobert und Dr. Weber fanden sogleich in Dr. Gottfried Wäntig einen neuen Partner, der 1901 zum Notar ernannt wurde und die Sozietät ein halbes Jahrhundert durch seine herausragenden Fähigkeiten prägen sollte: Die Tradition des heutigen Notariats Bergstraße ist wesentlich mit dem Namen Dr. Wäntig verbunden, der zu einer Zeit, als der Notar weniger in der Rolle eines Rechtsberaters und mehr in der des siegelführenden Exekutors gesehen wurde, größten Wert auf juristische Präzision und eigenverantwortliche rechtliche Begleitung der Mandanten legte. Diesen Geist haben seine Partner und Nachfolger an die jetzt aktiven Sozien weitergegeben.

1870

Bergstraße um 1870. Das Commeterhaus ist rechts zu erkennen.

1858

Dr. Riesser folgte im Jahre 1858 Herr Notar Dr. Ferdinand Gobert mit Kanzleiräumen in der Schauenburger Straße 44 nach, der durch seine anschließende Assoziierung mit Herrn Notar Dr. Rudolf Martin im Jahre 1860 der Gründungsvater unserer Sozietät wurde. Das Jahr 1858 markiert damit die Geburtsstunde unserer Sozietät! Dr. Martin blieb nur bis 1864 im Amt, wechselte in den Richterdienst und wurde schließlich 1898 Senatspräsident am Hanseatischen Oberlandesgericht (damals: gemeinschaftliches Oberappellationsgericht für die Freien Reichsstädte Bremen, Hamburg und Lübeck).

1811

Zu den ersten fünfzehn Notaren, die daraufhin 1811 in Hamburg ernannt wurden, gehörte Meyer Israel Bresselau.

2014

Im Jahr 2014 wurde Dr. Thomas Diehn, der bereits 2011 in Bayern zum Notar auf Lebenszeit bestellt worden und bis 2012 als Geschäftsführer der Bundesnotarkammer tätig war, als jüngster Partner in die damit wieder vervollständigte 5er-Sozietät aufgenommen.

2004

Im Jahr 2004 wurde Dr. Johannes Beil mit seiner Bestellung zum Notariatsverwalter für das Amt des ausgeschiedenen Notars Dr. John-H. Plate in die Sozietät aufgenommen. Herr Dr. Plate hatte über 30 Jahre als Einzelnotar das Notariat Jungfernstieg am Jungfernstieg 51 (Prien-Haus) geführt. Im Jahr 2006 wurde Dr. Beil zum Notar bestellt. Im gleichen Jahr schied Herr Dr. Arnold Sieveking mit Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze für Notare aus dem Notaramt und damit auch der Sozietät aus. Dr. Beil ist seit 2011 Präsident des Notarversorgungswerks Hamburg.

2000

Als im Jahre 2000 aus Altersgründen die Herren Notare Dres. Tiedau und Peter Sieveking in den Ruhestand traten, folgte als weiterer Sozius Dr. Jan Christoph Wolters, der als Rechtsanwalt aus einer großen Hamburger Wirtschaftskanzlei in das Notaramt wechselte.

1996

Vom Sievekingplatz kam im Jahre 1996 Dr. Til Bräutigam als Notar in die Bergstraße, der bis dahin Richter war.

1992

Im Jahr 1992 wechselte Dr. Axel Pfeifer vom Max-Planck-Institut als Notar in die Bergstraße. Dr. Pfeifer gehört gegenwärtig dem Kammervorstand als Vizepräsident an.

1976

Angesichts des zu bewältigenden Arbeitsaufkommens ergab sich in den 70er Jahren die Notwendigkeit, einen weiteren (sechsten) Sozius aufzunehmen; es folgte als Partner Dr. Paul-Joachim von Wissel. Die Sozietät bestand in dieser Zusammensetzung über etwa 15 Jahre fort, bis im Jahre 1990 Herr Notar Dr. Harm altersbedingt ausschied. Mitte 2013 erreichte auch Dr. v. Wissel die Altersgrenze und schied damit kraft Gesetzes aus dem Amt und der Sozietät aus, so dass 2014 Notar Dr. Diehn in die Bergstraße kommen konnte. Die Urkunden und Akten von Dr. v. Wissel werden von Notar Dr. Til Bräutigam verwahrt.

1968

Im Jahre 1968 trat Dr. Arnold Sieveking, bis dahin Rechtsanwalt, in die Sozietät als Notar ein. Dr. Arnold Sieveking wurde Mitglied des Präsidiums der Bundesnotarkammer und war 12 Jahre Präsident der Hamburgischen Notarkammer.

1964

Das vorgerückte Lebensalter der Senioren Dres. Wäntig und Kauffmann erforderte bald eine weitere Ergänzung der Sozietät. Dr. Henning Baur wurde als jüngster Partner aufgenommen, und nach dem Ausscheiden der Herren Dres. Wäntig und Kauffmann war Dr. Heinrich Baur nunmehr der Seniorpartner. Als auch er seines Alters wegen die Absicht hegte, sich zur Ruhe zu setzen, folgte ihm im Jahre 1964 Dr. Peter Sieveking nach, während etwa zeitgleich Dr. Henning Baur in die Sozietät der Notare Dres. Crasemann, Nissen, Pinckernelle überwechselte. Die Sozietät in der Bergstraße bestand nunmehr aus Dr. Harm als Senior sowie den Herren Dres. Baum, Tiedau und Peter Sieveking.

1955

Zur weiteren Verjüngung der Sozietät wurde im Jahre 1955 Dr. Erwin Tiedau als Notar in die Sozietät aufgenommen. Dr. Tiedau wechselte von der Rechtsabteilung einer Versicherungsgesellschaft in das Notariat.

1953

Um die Sozietät in jüngere Hände geben zu können, wurde 1953 Dr. Gerhard Baum als Notar in die Sozietät aufgenommen. Dr. Baum hatte den zweiten Weltkrieg als Offizier erlebt.

1937

Als bei der Schaffung Groß-Hamburgs ein Teil des zum Landgerichtsbezirk Altona gehörenden Gebietes Hamburg zugeschlagen wurde, verlangte die Justizverwaltung die Aufnahme eines Altonaer Anwaltsnotars - Dr. Heinrich Baur trat der Sozietät bei.

1936

Im Jahre 1936 trat Dr. Wolf Harm, der bis dahin Amtsgerichtsrat gewesen war, der Sozietät bei. Dr. Harm war über 54 Jahre Partner im Notariat Bergstraße und viele Jahre Mitglied des Kammervorstandes.

1935

Die Herrschaft der Nationalsozialisten mit ihrer Ideologie traf die Sozietät wie ein Schlag. Im Jahre 1935 wurde Dr. Kauffmann aufgrund der NS-Rassengesetzgebung aus dem Amt als Notar entfernt. Er konnte in die Niederlande fliehen und dort getrennt von der Familie bis zum Zusammenbruch des Dritten Reiches verbleiben. 1945 zurückgekehrt nach Hamburg nahm er seine Tätigkeit in der Sozietät wieder auf.

1928

Als das Kontorhaus Adolphsbrücke 2–4 an eine Bank verkauft wurde und diese die Räumlichkeiten selbst benötigte, musste sich die Sozietät nach neuen Kanzleiräumen umsehen. Als besonders geeignet erwiesen sich Büroräume in der Bergstraße, die von vielen Kaufleuten auf ihrem Weg vom Freihafen zur Börse täglich passiert wurde. Und so zog die Sozietät am 1. Juli 1928 in das Kaufmannshaus Bergstraße Nr. 11 – die Sozietät erhielt ihren heutigen Namen und begründete die Hamburgensie, große Innenstadtnotariate nach dem Straßennamen zu bezeichnen.

Commeter Haus

1925

Als Dr. Wäntig, Dr. Kauffmann und Dr. U. Sieveking nach Kriegsende ihre Praxis wieder aufnehmen konnten, lebte diese rasch wieder auf. Bereits 1925 konnte deshalb ein weiterer Sozius aufgenommen werden, Herr Notar Dr. Hermann Rebattu. Mit ihm erhielt die Motorisierung Einzug in das Notariat. Solange es noch keine Kraftfahrzeuge gab, benutzten die Notare für ihre Wechselproteste und sonstigen Berufsfahrten im Winter einspännige Coupees und im Sommer einspännige Taxameter. Es hing ganz von der Tüchtigkeit der Kutscher, der Rüstigkeit der Pferde und der Brauchbarkeit der Wagen ab, wie lange man für die einzelnen Wegstrecken benötigte. Der erste Sozius, der zur Motorisierung überging, war Dr. Rebattu. Er schaffte sich ein Motorrad an, mit dem er – wie Dr. Diehn heute - Berufsfahrten erledigte und gelegentlich auch mal einen seiner Sozien den Jungfernstieg hochfuhr, was bei diesen und den Angestellten nicht ohne Eindruck blieb. Es dauerte nicht lange, bis die Sozietät über ein Auto verfügte und einen Kraftfahrer beschäftigte. Herr Notar Dr. Rebattu verstarb im Jahre 1942.

1915

Nach Ausbruch des ersten Weltkriegs ging die Praxis ganz außerordentlich zurück und war von 1915 bis 1918, nachdem alle drei Notare und die männlichen Angestellten zum Heeresdienst eingezogen worden waren, verwaist.

1913

Im Jahre 1912 erlitt Dr. Weber, ein leidenschaftlicher Reiter, auf einer Hubertusjagd einen schweren Sturz und verstarb kurz darauf an dessen Folgen. Die Praxis war mittlerweile so groß geworden, dass man sich schnell nach einem kompetenten Ersatz umsehen musste. Der Landrichter Dr. Gustav Adolf Ulrich Sieveking genoss in Juristenkreisen einen hervorragenden Ruf, so dass es nicht verwundert, dass die Justizverwaltung ihn nur schweren Herzens aus dem Richterdienst entließ. Mit seiner Ernennung zum hamburgischen Notar im Jahre 1913 waren die Sozien wieder zu dritt.

1905

Nach dem Tode von Dr. Gobert im Jahr 1904 mussten sich Dr. Weber und Dr. Wäntig unverzüglich nach einem neuen Partner umsehen und fanden bald in der Person des mit notariellen Angelegenheiten bereits vertrauten Assessors Dr. Moritz Otto Kauffmann geeignete Unterstützung. Die drei Notare führten ihre Praxis zunächst noch in den äußerst kleinen und unzureichenden Räumen in der Börsenbrücke 2a / Ecke Große Johannisstraße fort, die die Sozietät bereits seit vielen Jahren nutzte. Als das Gebäude abgerissen werden sollte, zog man vorübergehend in die Große Bäckerstraße / Ecke Börsenbrücke. Da auch diese Räume sich bald als zu klein erwiesen, verlegte man die Praxis im Jahre 1910 schließlich in das Kontorhaus Adolphsbrücke 2-4, Ecke Adolphsplatz, gegenüber der Börse. Die Notariate lagen seinerzeit sämtlich in der Nähe zur Börse. Jedes Notariat hatte dort seinen eigenen Stand, an denen die einzelnen Notare von Börsenbesuchern für Unterschriftsbeglaubigungen aufgesucht wurden. Die Hausmakler kamen mit ihren Kunden vorbei und überreichten dem Notar die für das Grundbuchamt bestimmten Urkunden.

1901

Als um die Jahrhundertwende Dr. Asher aus der Sozietät ausschied, nahmen Dr. Gobert und Dr. Weber als weiteren Partner den Notar Dr. Wilhelm Götze in ihre Sozietät auf. Nach nur kurzer Notarstätigkeit wechselte dieser in die Anwaltschaft zurück. Dr. Gobert und Dr. Weber fanden sogleich in Dr. Gottfried Wäntig einen neuen Partner, der 1901 zum Notar ernannt wurde und die Sozietät ein halbes Jahrhundert durch seine herausragenden Fähigkeiten prägen sollte: Die Tradition des heutigen Notariats Bergstraße ist wesentlich mit dem Namen Dr. Wäntig verbunden, der zu einer Zeit, als der Notar weniger in der Rolle eines Rechtsberaters und mehr in der des siegelführenden Exekutors gesehen wurde, größten Wert auf juristische Präzision und eigenverantwortliche rechtliche Begleitung der Mandanten legte. Diesen Geist haben seine Partner und Nachfolger an die jetzt aktiven Sozien weitergegeben.

1892

Im Jahre 1892 trat Dr. David Friedrich Weber, der bis dahin Rechtsanwalt gewesen war, als Juniorpartner in die Sozietät ein.

1870

Bergstraße um 1870. Das Commeterhaus ist rechts zu erkennen.

1864

Mit dem Ausscheiden von Dr. Rudolf Martin nahm Dr. Gobert 1864 den Notar Dr. Heinrich Ludwig Wilhelm Asher als Sozius auf.

1858

Dr. Riesser folgte im Jahre 1858 Herr Notar Dr. Ferdinand Gobert mit Kanzleiräumen in der Schauenburger Straße 44 nach, der durch seine anschließende Assoziierung mit Herrn Notar Dr. Rudolf Martin im Jahre 1860 der Gründungsvater unserer Sozietät wurde. Das Jahr 1858 markiert damit die Geburtsstunde unserer Sozietät! Dr. Martin blieb nur bis 1864 im Amt, wechselte in den Richterdienst und wurde schließlich 1898 Senatspräsident am Hanseatischen Oberlandesgericht (damals: gemeinschaftliches Oberappellationsgericht für die Freien Reichsstädte Bremen, Hamburg und Lübeck).

1839

Die Nachfolge im Amt Bresselaus trat 1839 Herr Notar Dr. Gabriel Riesser an. Riesser war eine weit über Hamburg hinausragende Persönlichkeit, die auch politisch tätig und 1848 Vizepräsident der Nationalversammlung in Frankfurt und später Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft wurde. Beim Bau des neuen Rathauses in Hamburg wurde Riesser dadurch geehrt, dass an einer der in der Rathausdiele befindlichen Säulen sein Portrait in einem Medaillon in Sandstein aufgebracht wurde.

1811

Zu den ersten fünfzehn Notaren, die daraufhin 1811 in Hamburg ernannt wurden, gehörte Meyer Israel Bresselau.

1810

Das Notariat moderner Prägung beginnt nach Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1806) mit Einführung eines neuen Notarwesens in Hamburg unter napoleonischer Herrschaft (1810). Hierzu war es nötig, die Notare neu zu ernennen und zu vereidigen.